„Vorlesen öffnet Türen in jede Lebenswelt“
Hockenheim. Der Bundesweite Vorlesetag findet zwar offiziell erst am 21. November statt, doch an diesem Tag stehen bei dem Landtagsabgeordneten Andreas Sturm (CDU) Termine im Kalender, die er nicht verschieben kann. „Der Vorlesetag gehört für mich aber seit Jahren fest dazu“, betonte Sturm, „und so dachte ich mir: Wenn ich es am Freitag nicht schaffe, komme ich – wenn es der Schule auch passt – eben ein bisschen früher.“ Gesagt, getan: Am gestrigen Dienstag besuchte Sturm die Klasse 4a der Pestalozzischule Hockenheim.
Bundesweiter Vorlesetag 2025 am 21. November: Landtagsabgeordneter Andreas Sturm las vorab in der Pestalozzischule Hockenheim. (Foto: Busse)Klassenlehrerin Anna-Maria Siebenmorgen begrüßte den Abgeordneten herzlich. Für die gemeinsame Lesestunde hatte Sturm mehrere Buchvorschläge erhalten, entschieden hat er sich schließlich bewusst für das Buch „Als Anders in mein Leben rollte“ von Ariane Grundies.
Die Geschichte erzählt von Ronja, deren Leben plötzlich Kopf steht, und von Anders, dem neuen Mitschüler im Rollstuhl, der mit seiner Offenheit, seinem Humor und seiner Art zu denken eine ganz neue Perspektive in die Klasse bringt. Themen wie Freundschaft, Mut, Vorurteile und der alltägliche Umgang mit Behinderung werden kindgerecht, warmherzig und zugleich sehr direkt angesprochen.
Sturm, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, wählte das Buch nicht ohne Grund aus: Regelmäßig bietet er eine Schwerbehindertensprechstunde an, unterstützt wird er dabei von Rudi Bamberger, der selbst Rollstuhlfahrer ist und unermüdlich für Barrierefreiheit und Selbstbestimmung kämpft. „Was Rudi Bamberger für Menschen im Rollstuhl leistet – ob im Alltag, im Beruf oder beim Reisen – verdient größten Respekt“, so Sturm. „Dieses Engagement zeigt, wie wichtig echte Inklusion ist.“

Etwa eine Schulstunde lang las Sturm den Kindern aus den ersten drei Kapiteln vor. Immer wieder unterbrach er, stellte Fragen, hörte den Antworten aufmerksam zu und diskutierte gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern über die Figuren und ihre Gefühle.
Sturm hatte sichtlich Freude daran: „Vorlesen ist kein Monolog“, sagte er nach der Stunde. „Es ist ein Gespräch. Und Kinder haben viel zu sagen.“ (Text/Foto: Matthias Busse)