Neulußheims Standortvorteil "Öffentlicher Personennahverkehr" ÖPNV stärken
Seit vorletzter Woche ist die Fahrstuhl-Misere am Neulußheimer Bahnhof deutschlandweit bekannt. Im Länderspiegel des ZDF erlangte der Neulußheimer Gleisaufzug als »Hammer der Woche« traurige Berühmtheit. Die CDU-Fraktion hatte den schleppenden Aufzugbau über die Jahre kritisch begleitet, so trafen sich die Fraktionsmitglieder nach der kommunalpolitischen Fahrradtour mit Mitgliedern im Fischerheim, um die Situation des öffentlichen Nahverkehrs im Gesamten zu beleuchten.
Thomas Birkenmaier führte aus, dass der Neulußheimer Bahnhof ein erheblicher Standortvorteil sei, auch die Busverbindung nach Heidelberg und Speyer sowie die Linie nach Walldorf sei sehr bürgerfreundlich. In seiner Funktion als Kreisrat ist Birkenmaier im direkten Austausch mit den Verkehrsverbünden und nahm die Anregungen ins seine Kreistagsarbeit mit.
Ein erster Kritikpunkt der Mitglieder war die Taktung der Züge. Zu Stoßzeiten gebe es zu wenige Zugkapazitäten und auch unter Tag ist die Taktung von 30 Minuten nicht benutzerfreundlich. Würde der Zug alle 20 Minuten fahren, würden bestimmt mehr Bürgerinnen und Bürger das Angebot nutzen.
Andreas Sturm kritisierte das Tarifsystem der Deutschen Bahn, indem eine Einzelfahrt von Neulußheim nach Mannheim 7,80€ koste, ungefähr so viel wie ein Tagesticket in einer deutschen Großstadt. Das Tarifsystem müsse deutlich attraktiver werden, um mehr Verkehr auf die Schiene zu bekommen.
Mit dem Erwerb von digitalen Fahrplanauskünften möchte die Gemeinde für mehr Information an den Bushaltestellen sorgen.
Die Bushaltestellen in Neulußheim sind seit Jahren ein großes Thema im Gemeinderat. Bei der kommunalpolitischen Fahrradtour am selben Tag, begutachten die Gemeinderäte das Areal um die neue Ortsmitte.
Die Einfahrt »Zum Messplatz« ist durchaus problematisch und die Vorfahrtsregelung müsse genauso wie der Gehweg noch deutlicher hervorgehoben werden. Die CDU-Fraktion stellt diese Anträge zusammen mit der Prüfung nach einer Spielstraße im Areal der Neuen Ortsmitte, um auf die Verkehrssituation vor Ort zu reagieren. Die CDU-Gemeinderatsfraktion freute sich über die konstruktiven Vorschläge des Anwohnerbeirats, die sich nicht nur über die Verkehrssituation beschwerten, sondern auch mehrere Lösungsansätze präsentieren.
Die steigende Einwohnerzahl und das größer werdende Verkehrsaufkommen machen es notwendig, dass es attraktive öffentliche Nahverkehrsverbindungen gibt, bei denen Erreichbarkeit, Taktung und der Preis eine entscheidende Rolle spielen. In diesem Zusammenhang sei die schleppende Fertigstellung des Aufzugs so ärgerlich, Senioren, Familie mit Kindern, körperlich beeinträchtigte, Reisende mit Gepäck benötigen den Aufzug dringend und nicht selten sorgt eine mangelnde Erreichbarkeit des Bahnhof dafür, dass Reisende das Auto benutzen.
Thorsten Jakobi merkte an, dass eine Zugfahrt von Neulußheim bis zum Frankfurter Flughafen circa eineinviertel Stunden dauere und man nicht viel schneller mit dem Auto sei, doch wenn die Treppen ein Hindernis darstellen müsse man sich nicht wundern, dass manche Bürger lieber ihr Auto am Flughafen lassen, als mit der Bahn zu fahren.
Neulußheim habe mit dem Bahnhof einen entscheidenden Standortvorteil, der durch adäquate Lösungen und nachhaltige Entscheidungen noch optimiert werden könne. Dies sei nicht immer nur eine Frage von Geld, sondern auch von klugen, durchdachten Maßnahmen – so wie oftmals in einer Gemeinde mit einem schmalen Geldbeutel.